Die Bezeichnung Digitalisierung ist verwirrend, weil wir die digitalen Daten der CD digital auf auf einer Festplatte speichern. Denken wir zurück an die Schallplatte, so war diese analog und es fand die Digitalisierung statt. Den Vorgang der Übertragung von einer CD auf eine Festplatte nennt man rippen. Wir entreißen der CD die Musik und speichern diese auf der Festplatte.

Für das rippen, verwenden wir Rip-Programme. Diese haben, neben der Aufgabe der Übertragung der Musik von der CD in ein gewünschtes Format, auch noch die Aufgabe die Musikstücke zu etikettieren. Dieser Vorgang wird Taggen genannt. Beim Taggen handelt es sich um den wichtigsten Vorgang bei der Zusammenstellung einer Musikbibliothek. Sind die Etiketten schlecht gepflegt, so werden die Titel im ungünstigsten Fall nicht gefunden.

Tagging und Ablage der Musik

Wir empfehlen dringend sich ausführlich Gedanken zu machen, wie Sie die Musikbibliothek anlegen wollen. Hierzu einige Überlegungen:

Verzeichnisse

Beginnen wir mit Überlegungen der Verzeichnisstruktur für die Ablage. Starten wir mit einer populären Interpretin. Tina Turner mit dem Album Private Dancer.

Auf den ersten Blick eine klare Sache. \Tina Turner\Private Dancer\'Musikstueck'.flac. Nun gibt es von Private Dancer unterschiedliche Versionen. Es wäre also ratsam das Erscheinungsjahr in dem Verzeichnis zu berücksichtigen. Besser wäre also \Tina Turner\1987-Private Dancer\'Musikstueck'.flac. Im Jahr 1997 wurde das Album elektronisch überarbeitet und erneut auf den Markt gebracht. Bei den Musikstücken empfehle die Voranstellung der laufenden Nummer des Musikstücks. Achten sie dabei aber auf eine zweistellige Angabe, damit die Sortierung sauber ausgeführt werden kann. Wird nur die kurze Zahlenreihe angegeben kommt es zu Irritationen des sortierenden Betriebssystems. 1, 10, 11, 2, 20, 21, 3, 4, 5 etc.

Die Musikstücke werden mit dem Titel angegeben. Damit würden das Verzeichnis von Private Dancer wie folgt aussehen:

\Tina Turner\1984-Private Dancer\01-I might have been Queen.flac
\Tina Turner\1984-Private Dancer\02-What's Love got to do with it.flac
\Tina Turner\1984-Private Dancer\03-Show some respect.flac
usw.

Die Nächste erschienene Version hat dann folgende Einteilung:
\Tina Turner\1997-Private Dancer\01-I might have been Queen.flac
\Tina Turner\1997-Private Dancer\02-What's Love got to do with it.flac
\Tina Turner\1997-Private Dancer\03-Show some respect.flac
usw.

Die gefundene Lösung hat zunächst den Vorteil, dass sie jedes Musikstück finden, ohne eine besondere Software zu bemühen. Einfach über das Verzeichnis suchen, bringt passable Ergebnisse! Leider sind nicht alle Abspielprogramme in der Lage die Informationen korrekt wieder zu geben, bzw. nach den Informationen zu suchen.

Hinweis: Wenn Sie ein "The Best of ...." Album einpflegen, dann schreiben sie bitte den Namen des Interpreten mit in den Album Titel. Beispiel: "The Best of The Doors". Grund: Einige Abspieler, z.B. der TwonkyServer, sind nicht in der Lage Alben mit gleichem Namen am Album Interpreten zu unterscheiden. Die Folge wäre bei der Suche nach einem Album, das die Anzahl der Titel des Albums "The Best of" alle Künstler enthält.

In seltenen Fällen kann erforderlich sein, die jeweilige Ausgabe der CD zu unterscheiden. Hier empfehlen wir entweder das Erscheinungsland, das Label oder die Kat.-Nr. voran zu stellen. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Darstellung denkbar bei der alle für Europa produzierten Tonträger zusammen gefasst werden.

\Tina Turner\Europa\1984-Private Dancer\01-I might have been Queen.flac
\Tina Turner\Europa\1984-Private Dancer\02-What's Love got to do with it.flac
\Tina Turner\Europa\1984-Private Dancer\03-Show some respect.flac
usw.

oder

\Tina Turner\Capital Records\1984-Private Dancer\01-I might have been Queen.flac
\Tina Turner\Capital Records\1984-Private Dancer\02-What's Love got to do with it.flac
\Tina Turner\Capital Records\1984-Private Dancer\03-Show some respect.flac
usw.

Mehrere Interpreten

Wie verhält es sich bei Alben, bei denen zwei Interpreten auf der Frontseite angegeben sind?

Ich persönlich habe immer den ersten Interpreten für das Verzeichnis gewählt. Warum? Nun in der Regel verfahre ich so auch, wenn ich die CD in mein Regal einräume. Und an der Stelle suche ich das Album auch. Beispiel "Billy Cobham & Georg Duke Band, Live - On Tour in Europe". Dieses 1976 erschienene Live-Album hatte ich schon als LP und habe es immer unter Billy Cobham einsortiert. Somit wird es bei mir unter \Billy Cobham\1976-Live-On Tour in Europe\ gespeichert.

Klassik

Es liegt auf der Hand, dass man oft die Gewohnheit aus der Praxis übernimmt, um die Alben zu speichern. In der Klassik sind unterschiedliche Verfahren in der Sortierung der Plattensammlungen zu finden. Zum einen die Variante nach den Komponisten und zum anderen die nach den Interpreten, Solisten oder Emblems. Nun ich habe mich bei näherer Betrachtung meiner Sammlung für die Interpreten, Solisten oder Emblems entscheiden. Mir ist aufgefallen, dass zahlreiche Orchester Aufnahmen mit verschiedenen oder einem Dirigenten machen, dabei Stücke von unterschiedlichen Komponisten auf einem Tonträger zusammenstellen. Damit war meine Entscheidung gefallen, die über die Interpreten hinaus gehenden Informationen in die Etiketten (Tags) zu übernehmen. Sollte Ihre Sammlung über die Klassik hinaus gehen, so überdenken sie bitte die Vorteile, ein einheitliches Verfahren in allen musikalischen Bereichen zu nutzen.

Zusammenstellungen

Interessant wird die Vorgehensweise, wenn wir uns mit den Musikzusammenstellungen auseinander setzen. Es wird die Meinung vertreten, das man diese Alben unter Various Artists ablegen könnte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dies nur zum Teil der Fall ist. Es gibt Alben, bei denen man sich, wie auch am Regal, am Namen orientieren kann. Kuschelrock oder Café del Mar sind nur zwei Beispiele. Im klassischen Bereich nenne ich die Berlin Classics Sampler. Diese CDs könnte man auch an entsprechender Stelle im Regal aufbewahren, weil es in der Regel mehrere Alben der Serie gibt. Ein weiteres Beispiel sind die CD-ROMs die von Musikzeitschriften heraus gegeben werden. Bei diesen kommt erschwerend hinzu, dass alle Genres auf diesen CDs vorkommen. Ich habe diese jeweils unter dem Namen der Zeitschrift oder des Verlages abgelegt.

Entsprechend empfehle ich in der Musiksammlung vorzugehen. Ich persönlich habe ein Regal mit den Compilations und entsprechend speichere ich die CD-ROMs in dem Verzeichnis compilations ab. So liegen dann im Verzeichnis \compilations\2004-Zusammenstellung\ die Musikstücke dieses Albums.

Schreibweise

Im Zuge der Heterogenität der Sammlung sollten Sie darüber nachdenken, alle Interpreten, Alben und Musikstücke in gleicher Schreibweise zu speichern. Sollten sie die Sammlung auf einen Computer mit Linux speichern, so ist das besonders hilfreich. Linux basiert auf UNIX, ist kostenlos erhältlich, unterscheidet jedoch Groß- und Kleinschreibung. Wenn Sie beispielsweise einen Interpreten klein einsortieren und bei seinem nächsten Album nicht aufpassen, dann landen die beiden CD-ROMs in unterschiedlichen Verzeichnissen. Also beispielsweise '\symphonisches orchester\' oder '\Symphonisches Orchester\'.

Besonders lieb gewonnen habe ich die Sonderzeichen in den Namen. Nicht weil ich mich selbst nicht auf eine Schreibweise einlassen kann, sondern weil durch unterschiedliche Faktoren die Informationen aus den Datenbanken nicht korrekt eingetragen sind. Das liegt, wie oben schon erwähnt auch an dem verwendeten Zeichensatz, aber leider auch an der Nachlässigkeit der Freiwilligen deren Einträge all zu sorglos in die Datenbank übernommen werden. Berücksichtigt werden müssen aber auch landesspezifische Schreibweisen. Man kommt nicht umhin, bei der Übernahme der Alben die Informationen über Interpret, Album und Titel zu prüfen und zu korrigieren. Mit der Sorgfalt vor der Übernahme entscheidet sich die Qualität der Sammlung.

Die Sonderzeichen die nicht auf der Tastatur zur Verfügung gestellt werden, lassen sich auf den Computersystemen mit Tastenkombinationen erzeugen. Bei grafischen Benutzeroberflächen, stellen die Betriebssysteme hin und wieder eine Auswahltabelle zur Verfügung. Diese ist aber umständlich zu erreichen.

Tipp.: Drucken Sie sich eine Tabelle der Sonderzeichen für den von Ihnen verwendeten Zeichensatz und legen Sie diesen neben den Computer.

Die Etiketten (Tags)

Der entscheidende Teil der Musiksammlung sind die Etiketten. Leider haben Sie bei einigen Musikservern keine Möglichkeit Einfluss auf diese zu nehmen. (das trifft leider auch für die Verzeichnisstruktur zu) In dem Fall, in dem sie jedoch Einfluss darauf haben, starten wir die Gedanken bei den Genres. Beginnen wir mit der Schreibweise, die in den zur Verfügung stehenden Internet-Datenbanken, höchst unterschiedlich ist. (s.o.) Die Programme, die verwendet werden, um die Musik auf die Festplatte zu kopieren greifen auf die Internet-Datenbanken zu und lesen die Informationen zu den CDs aus. Ich empfehle dringend diese zu vereinheitlichen und ggf. zu korrigieren. Ich habe für mich festgelegt, dass die Genres nach folgendem Muster aufgebaut sind:

Jazz Jazz-Funk Folk
Rock Folk-Rock Kölsch-Rock
Klassik Klassik-Orchester Klassik-Kammermusik
Oper Operette Chor
Portugiesisch-Folklore Spanisch-Flamenco  

Gemischte Genres habe ich mit einem Bindestrich getrennt. Wie sie sich in diesem Punkt entscheiden ist nicht so wichtig, wie eine einheitliche Liste der Genres die Sie in Ihrer Musiksammlung verwenden wollen. Aus den Musiknachschlagewerken im Internet kommen die wildesten Einstellungen. Meiner Erfahrung nach sind ca. 30% der Genres unbrauchbar.

Diese Vorgehensweise ist insbesondere dann von Nutzen, wenn ich die Musikdatenbank nach einem Genre filtern möchte. Eine Beispielliste reiche ich nach.

Berücksichtigen Sie bitte bei der Anlage auch die unterschiedlichen Schreibweisen für die Musikverlage, Komponisten und Interpreten. Als Beispiel sei der Komponist Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch genannt. Allein durch die Möglichkeit Dmitri in unterschiedlichen Sprachen verschieden zu schreiben, erfordert eine Vereinheitlichung. Ich habe mich für die Schreibweise nach wikipedia entschieden.

Denken Sie bei der Schreibweise bitte auch an die korrekte Zuordnung. So stellen einige Programme unterschiedliche Felder für Komponisten und Texter zur Verfügung. Wählen Sie hier die Schreibweise mit Vornamen.

Hinweis: Wir haben diese Einstellungen auf unterschiedlichen Multiroom Systemen getestet. Die Systeme nehmen alle diese Einstellungen an. Auch der Roon Server erkennt Nomuklatur und fasst CD-Sets korrekt zusammen.

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